Liquiditätsplanung einfach erklärt: Warum moderne Planungstools überlebenswichtig sind

Liquiditätsengpässe zählen zu den häufigsten Ursachen für Unternehmenskrisen – auch wenn der Auftragseingang stimmt oder Gewinne geschrieben werden. Wer seine Zahlungsfähigkeit langfristig sichern will, muss wissen, wann Geld reinkommt, wann es rausgeht – und was dazwischen passiert. Eine durchdachte Liquiditätsplanung hilft, Risiken zu minimieren, Entscheidungen abzusichern und Wachstum gezielt zu steuern.

Doch viele Unternehmen verlassen sich dabei noch immer auf Excel – mit gravierenden Folgen, wie ein Beispiel aus der Praxis zeigt.

Flüssig bleiben! Warum Liquiditätsplanung mehr ist als Kontostand-Check

Liquidität bezeichnet die Fähigkeit, Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Das klingt banal – ist es aber nicht. Denn zwischen Auftrag und Zahlungseingang liegen oft Wochen, gleichzeitig fallen laufend Kosten an: Gehälter, Miete, Leasingraten, Lieferantenverbindlichkeiten. Wenn die Zahlungsflüsse nicht genau geplant und gesteuert werden, können selbst wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen in gefährliche Schieflagen geraten.

Besonders kritisch wird es in Zeiten schwankender Märkte, unsicherer Lieferketten und steigender Zinsen. Wer dann nur statisch plant, verliert schnell die Kontrolle.

Praxisbeispiel: Wie ein Maschinenbauer fast an Excel scheiterte

Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen hatte ein starkes erstes Quartal hinter sich. Die Auftragsbücher waren voll, man investierte in eine neue Fertigungslinie und stellte neue Fachkräfte ein. Die Finanzierung schien gesichert – bis es plötzlich eng wurde: Eine erwartete Großzahlung verzögerte sich um drei Wochen, gleichzeitig wurden hohe Anzahlungen an Zulieferer fällig. Die Geschäftsführung bemerkte das Dilemma zu spät. Warum?

Die Liquiditätsplanung erfolgte in Excel – manuell, isoliert und fehleranfällig.

  • Der Plan bestand aus mehreren Tabellenblättern, gepflegt von verschiedenen Abteilungen.
  • Zahlreiche Annahmen wurden nicht regelmäßig aktualisiert.
  • Es fehlte eine zentrale, verlässliche Datenbasis – Szenarien wurden gar nicht oder nur sehr vereinfacht durchgerechnet.
  • Korrelationen zwischen Zahlungszielen, Lieferterminen und Produktionsauslastung blieben verborgen.

 

Die Folge: Die Liquiditätsreserve war schneller aufgebraucht als gedacht, Kreditlinien mussten kurzfristig überzogen und Investitionen gestoppt werden. Das Vertrauen bei Banken und Lieferanten litt – ebenso wie die Handlungsfreiheit der Geschäftsführung.

Der Weg aus der Krise: Strukturierte, integrierte Planung

Das Unternehmen entschied sich, die Liquiditätsplanung grundlegend neu aufzusetzen – mit klaren Prinzipien und einem modernen Planungsansatz:

  1. Zentralisierung aller Zahlungsflüsse: Einnahmen und Ausgaben aus Vertrieb, Einkauf, HR und Investitionen wurden auf einer einheitlichen Plattform konsolidiert.
  2. Rollierende Planung: Statt starrer Monatspläne wurde ein wöchentlich aktualisierter Horizont eingeführt – für mehr Präzision und Flexibilität.
  3. Szenarien und Simulationen: Was passiert, wenn ein Auftrag ausfällt? Wenn Lieferanten Vorauszahlungen verlangen? Verschiedene Entwicklungen konnten durchgerechnet und präventive Maßnahmen geplant werden.
  4. Verknüpfung mit operativen Prozessen: Produktionsplanung, Auftragslage und Lagerbestände wurden integriert berücksichtigt – statt in isolierten Excel-Tabellen verwaltet zu werden.
  5. Automatisierte Datenanbindung: Zahlungsziele aus dem ERP-System flossen automatisch ein – ohne manuelles Copy and Paste.


Warum Excel keine Lösung für komplexe Anforderungen ist

So verbreitet Excel auch ist: Für eine zukunftsgerichtete Liquiditätsplanung ist es schlicht nicht geeignet. Denn:

  • Fehlende Echtzeitdaten: Excel ist immer ein Abbild der Vergangenheit – ohne automatische Anbindung an aktuelle Buchungsstände.
  • Keine Szenariosteuerung: Was-wäre-wenn-Analysen sind in Excel mühsam, fehleranfällig und kaum skalierbar.
  • Dateninkonsistenzen: Unterschiedliche Versionen, manuelle Eingaben und fehlende Schnittstellen führen zu Unsicherheiten
  • Keine Kollaboration: Eine koordinierte Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg ist kaum möglich – jeder arbeitet in seiner Datei.


Moderne CPM-Tools als Gamechanger

Corporate Performance Management (CPM)-Plattformen bieten hier die Lösung. Sie integrieren Planung, Analyse und Reporting in einer zentralen Umgebung. Für die Liquiditätsplanung bedeutet das konkret:

  • Automatische Datenintegration: Finanz-, Vertriebs- und Einkaufsdaten fließen direkt aus Vorsystemen ein.
  • Transparenz in Echtzeit: Entscheidungsträger sehen auf einen Blick, wie sich Planänderungen auf die Zahlungsfähigkeit auswirken.
  • Simulation auf Knopfdruck: Szenarien lassen sich in Sekunden berechnen – vom besten bis zum schlechtesten Fall.
  • Rollierende Prognosen: Die Planung wächst mit – und bleibt stets aktuell.
  • Auditierbarkeit und Sicherheit: Versionshistorie, Rechtevergabe und Validierungsregeln sorgen für Nachvollziehbarkeit und Compliance.


Mit einem modernen CPM-Tool wird die Liquiditätsplanung vom reaktiven Excel-Puzzle zur proaktiven Steuerungsdisziplin.

Fazit: Planung, die Freiraum schafft

Liquiditätsplanung ist kein rein finanzielles Kontrollinstrument – sie ist strategischer Enabler. Wer weiß, wie viel Handlungsspielraum das Unternehmen in 4, 8 oder 12 Wochen hat, kann frühzeitig agieren, statt später nur noch zu reagieren.

Moderne CPM-Lösungen schaffen dafür die technologische Basis – für mehr Transparenz, Sicherheit und Geschwindigkeit in der Finanzsteuerung. In einer Welt, in der sich Rahmenbedingungen schnell ändern, wird das zur Überlebensfrage.

Sie möchten mit uns über eine Lösung zur Liquiditätsplanung sprechen? Sehr gerne! Buchen Sie sich gleich einen unverbindlichen Gesprächstermin.

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